Pflegeheim erhält LSBTI-Siegel Lebensort Vielfalt

Die Immanuel Diakonie hat für ein Schöneberger Seniorenzentrum als erste Einrichtung in Deutschland das Qualitätssiegel ‚Lebensort Vielfalt‘ verliehen bekommen. Das Siegel wurde im Auftrag des Familienministeriums entwickelt. Die Einrichtung hat sich auf Lesben, Schwule, bi-, trans- oder intersexuelle Menschen spezialisiert.

Ziel des Qualitätssiegels sei, die kultursensible Pflege dieser Menschen zu fördern, teilt die Immanuel Diakonie mit. Auch im Alter fürchteten viele Menschen Diskriminierung aufgrund ihrer sexuellen Orientierung.

In Anbetracht dessen, dass homo- und transfeindliche Übergriffe längst noch nicht der Vergangenheit angehören, sehe ich unser Engagement hin zu einer LSBTI-freundlichen Pflegeeinrichtung auch als eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft.

Ralf Schäfer, Leiter des Immanuel Seniorenzentrums Schöneberg.

Das Kernstück des Siegels ist ein Diversity-Check: Pflegeeinrichtungen müssen anhand von 120 Kriterien ihre Unternehmenspolitik, das Personalmanagement, Transparenz und Sicherheit, Pflege und Gesundheit sowie Wohn- und Lebenswelten überprüfen lassen, um das Siegel zu erhalten. Davon müssen sie mindestens 80 Prozent erfüllen.

Die Schwulenberatung Berlin hat das Qualitätssiegel im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) entwickelt. „Die Verleihung des ersten Qualitätssiegels ‚Lebensort Vielfalt‘ an das Immanuel Seniorenzentrum Schöneberg ist ein großer Schritt hin zu einer Pflege, die auch sexuelle und geschlechtliche Vielfalt berücksichtigt“, sagt Juliane Seifert, Staatssekretärin im BMFSFJ.

Das Immanuel-Seniorenzentrum in Berlin-Schöneberg bietet insgesamt 62 Plätze in der vollstationären Pflege an und beschäftigt rund 30 Pflegekräfte aus acht Nationen. Zusätzlich betreibt das Haus eine ambulante Pflege und eine Verhinderungspflege.

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